Teil 1: Suntje Teidel – Farbe als Lebensweg
September 2018 | Ihr Atelier im 4. OG des Goerzwerks ist sonnendurchflutet. Ein Drittel Erde, zwei Drittel Himmel, so sollte die Aussicht, die Proportion der Lichtverhältnisse sein, erklärt Suntje Teidel. Ein Anspruch, der wohl gerade auf eine Künstlerin zutrifft, die viel mit Farben hantiert. Die studierte Kunsttherapeutin, die an einer Waldorfschule arbeitet, legt als Malerin ihren Fokus auf Farbfeldmalerei. Oft sind es großformatige Flächen, mal düster, mal ganz hell, aber immer mit Tiefe. Beim genaueren Anblick ihrer abstrakten Werke werden Gesichter deutlich, Silhouetten, oder auch Landschaften, oft erkennt man das Meer. Die Interpretationen liegen im Auge des Betrachters. Als „stimmungsvolle Freiheit“, bezeichnet die gebürtige Berlinerin diesen Effekt. Öl und Aqaurell sind die Materialien, die Suntje Teidel am liebsten verwendet.
Neben einer Leidenschaft für Farben schätzt sie am Malen auch das Nonverbale. „Es braucht keine Worte um Gedanken zum Ausdruck zu bringen.“ Künstler, die sie verehrt, sind Vincent van Gogh, Emil Nolde, Mark Rothko. Ihre eigene Kreativität nutzt Suntje Teidel auch um Kindern und Erwachsenen den malerischen Umgang mit Gefühlen nahezubringen. Dabei kommen ihr die Erfahrungen als Therapeutin zugute. Im Goerzwerk ist sie seit 2016 ansässig. Hier schätzt sie vor allem das kollegiale Miteinander.